Kaufsucht

Kaufsucht

Kaufsucht oder Kaufzwang ist eine sogenannte nicht stoffgebundene Form von Abhängigkeit. Fachleute sprechen auch von einer Verhaltenssucht. Menschen mit Kaufsucht haben ein unkontrollierbares Verlangen danach, etwas zu kaufen. Zu Beginn der Sucht kann es schwierig sein, Kaufsucht von herkömmlichem Kaufverhalten zu unterscheiden.

Nie war es einfacher, Schnäppchen zu jagen oder dem eigenen Kaufverlangen nachzugeben.

Aus dem Glücksgefühl im ersten Moment, Gewünschtes ergattert oder den besten Deal herausgehandelt zu haben, kann auf Dauer ein gefährlicher Sog werden.

Wenn Kaufen dazu dient, negative Emotionen zu kompensieren, kann man schnell in eine Suchtspirale geraten kann. Kaufen folgt dann nur noch einem inneren Zwang, Waren werden angehäuft, die Übersicht geht verloren. Betroffene geraten in finanzielle Probleme und soziale Isolation.

Tatsächlich ähneln die Symptome der Kaufsucht einer substanzgebundenen Abhängigkeit bis hin zu Entzugserscheinungen wie innerer Unruhe. Kaufsüchtige fokussieren sich nur noch auf das Thema „Kaufen“ und leiden so schnell an innerer Leere, Scham, Selbstmitleid und Hilflosigkeit. Um diese negativen Gefühle wieder auszugleichen geht es in Folge schnell wieder auf Shopping-Tour. Diese Spirale führt schließlich zum absoluten Kontrollverlust bis hin zum mentalen und finanziellen Konkurs.

Nicht selten landen dabei die jeweiligen Gegenstände unverpackt im Keller, werden versteckt oder landen im Müll.

Frau mit vielen Schuhen
Wenn das Shopping aus dem Ruder läuft

Meist wissen Kaufsüchtige nach einiger Zeit gar nicht mehr, dass sie bestimmte Waren besitzen. Das kann bis zum „Messie-Syndrom“ gehen, bei dem die Wohnung nur noch vollgestopft wird und ein menschenwürdiges Leben kaum mehr möglich ist.

Vermutet wird, dass für eine Kaufsucht verschiedenste psychologische, soziale und biologische Faktoren verantwortlich ist. Zu den praktischen Therapieansätzen gehört:

  • alle Kredit- und Kundenkarten abzugeben und nur noch bar zu zahlen,
  • genau zu beobachten, welche Situationen oder Reize zum Kaufen anspornen, sich ihnen bewusst zu werden, sie zu meiden und/oder zu bearbeiten,
  • Rabattaktionen und Hauptkonsumzeiten zu meiden,
  • Bestände zu inventarisieren, zu ordnen, möglichst auch zu minimalisieren, vor allem jene, die nach dem Kauf „entzaubert“ und nun nicht mehr notwendig sind,
  • beim Einkaufen einen Einkaufszettel zu nutzen,
  • ein Haushaltsbuch zu führen,
  • sich bei jedem „Einkaufskorb“ – egal, ob analog oder digital zu fragen: „Brauche ich das wirklich? Worum geht es tatsächlich, bin ich traurig, angespannt, überfordert? Was könnte ich ansonten tun?“. Hier kann vor allem beim Internet-Einkauf die 24-Stunden-Regel helfen und zwar keine Bestellung direkt abzuschicken, sondern sie bis zum nächsten Tag noch einmal zu überdenken.

Diese Maßnahmen ersetzten nicht die Notwendigkeit, Ursachen auf den Grund zu gehen und zu bearbeiten, sind aber ein erster Schritt hin zu einer Bewusstwerdung und Motivation, etwas zu verändern.

Hypnose kann Sie dabei unterstützen, die Impulskontrolle bei Einkäufen wiederzuerlangen, damit Sie dem „Kaufen müssen“ nicht mehr hilflos ausgeliefert sind.